11.12.2019 – Das Engagement des Alexianer St. Hedwig-Krankenhauses und des Alexianer Krankenhauses Hedwigshöhe für demenziell erkrankte Patienten wurde heute mit dem kkvd Sozialpreis ausgezeichnet. Ein Sonderpreis ging an das Projekt „Let s Guide“ unter Federführung des Diözesan-Caritasverbands Köln. Die Preise verliehen Staatsministerin Dorothee Bär, Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, und Bischof Franz-Josef Overbeck im Rahmen des kkvd Fachtags in Berlin.
In den Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin wird Wert darauf gelegt, besondere Bedürfnisse von Menschen mit Demenz im Krankenhausalltag zu berücksichtigen. Die ungewohnte Umgebung führt zu Stress bei den Betroffenen – herausfordernd für Mitarbeiter und Patienten. Im Krankenhausinformationssystem (KIS) wurden daher digitale Bewertungen eingeführt, um kognitive Einschränkungen direkt bei der Aufnahme zu erkennen. Die Informationen werden für alle Beteiligten abrufbar digital im Behandlungsplan hinterlegt, so dass betroffene Patienten für die Zeit ihres Aufenthalts in allen Bereichen des Krankenhauses gezielt betreut werden können. Dies ermöglicht eine demenzsensible Versorgung und hilft, Stressfaktoren für die Patienten zu reduzieren. Das gibt den Patienten mehr Sicherheit und Orientierung.
Bei dem Projekt „Let’s Guide“ aus Köln handelt es sich um eine von gemeinnützigen Leistungserbringern entwickelte Patientenakte in Form einer App als Alternative zu kommerziellen Angeboten.
Theo Paul, Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd): „Die Zahl der Patienten mit Demenz nimmt in den Krankenhäusern stetig zu. Betroffen sind heute rund 40 Prozent der über 65jährigen Klinikpatienten. Für sie müssen die Krankenhäuser besondere Sorge übernehmen. Fühlen sich die Patienten unsicher oder verlieren die Orientierung, kann dies in der konkreten Situation oder dauerhaft negative Folge haben. Mit ihrem digitalen Projekt haben die Alexianer-Kliniken in Berlin einen leicht umsetzbaren Weg gefunden, sich gezielt an den Bedürfnissen der Patienten zu orientieren. Sie gehen mit ihrem Projekt vorbildlich voran. Ihr Engagement ist gelebte Nächstenliebe.“
Der kkvd Sozialpreis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Er stand unter dem Motto „katholisch. menschlich. digital“ und griff damit das Motto „Sozial braucht digital“ der diesjährigen Caritas-Kampagne auf. Die Schirmherrschaft hatten Staatsministerin Dorothee Bär, Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, und Caritas-Präsident Dr. Peter Neher übernommen. Dr. Neher wurde bei der Preisverleihung von Eva Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik des Deutschen Caritasverbandes, vertreten.
Die Berliner Alexianer-Kliniken erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Der Sonderpreis ist mit 1.000 Euro dotiert. Die Gewinner des Sonderpreises erhalten zudem eine Einladung zum Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums.
Der Jury gehörten an: Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, Prof. Dr. med. Jörg Debatin, Leiter des Innovation Hub Health Care des Bundesgesundheitsministeriums, Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Prof. Dr. Franz-Josef Bormann, Moraltheologe und Mitglied des Deutschen Ethikrates, Christoph Arens, Redakteur der Katholischen Nachrichtenagentur, Katrin Rüter de Escobar, Chefredakteurin der Zeitschrift „das Krankenhaus“, Eva Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik des Deutschen Caritasverbandes, sowie Generalvikar Theo Paul und Prof. Dr. Martin Pohlmann für den kkvd Vorstand.
Mehr Informationen: www.kkvdsozialpreis.de
Die Pressemitteilung als Download im PDF-Format
Fotos: Jens Jeske für den kkvd