Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V.

Krankenhausfinanzierung reformieren

27.05.2020 – Zur heute vorgelegten vierten Ad-hoc-Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der Corona-Pandemie erklärt Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin der Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd):

„Unser Gesundheitssystem muss weiterentwickelt werden. Das ist eine wichtige Lehre der anhaltenden Corona-Pandemie. Für die Krankenhausversorgung der Zukunft gibt die Leopoldina in ihrer Stellungnahme wichtige Hinweise. Die Krankenhäuser sind eine tragende Säule der Daseinsvorsorge. Das haben sie in der Pandemiebekämpfung eindrücklich bewiesen.

Es führt in die falsche Richtung, die Strukturen und Finanzierung der Kliniken weiter einseitig auf Effizienz und Wettbewerb auszurichten. Setzt sich diese Politik fort, gefährdet dies die in der Krise gerade unter Beweis gestellte hohe Flexibilität und Handlungsfähigkeit in der Krankenhausversorgung.

Die Krankenhausfinanzierung muss reformiert werden. Notwendig ist ein Finanzierungsmodell, das ein flächendeckendes Netz zur Grund- und Regelversorgung sichert und dafür die notwendigen Vorhaltekosten pauschal bereitstellt.

Zu Recht weist die Akademie zudem darauf hin, dass sich die Einrichtungen angesichts der Pandemie in den Regionen schnell und flexibel vernetzt haben. Sie haben untereinander Aufgaben verteilt und sich in Krisensituationen gegenseitig entlastet. Das zeigt, wie wichtig Freiräume in der regionalen Zusammenarbeit gerade in Krisen sind.

Eine Reform der Krankenhausfinanzierung sollte daher Hand in Hand gehen mit einer regionalen, am Versorgungsbedarf orientierten Planung. Es braucht starke Netzwerke vor Ort, die einerseits eine wohnortnahe Krankenhausversorgung und andererseits Spezialversorgung auf qualitativ hohem Niveau sicherstellen.“

Die Pressemitteilung als Download im PDF-Format