Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V.

Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Not!

20.06.2023 – Mit einem bundesweiten Aktionstag machen heute die Krankenhäuser in Deutschland auf ihre extrem angespannte wirtschaftliche Lage aufmerksam. Der Tag steht unter dem Motto „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Not“. Die Katholischen Krankenhäuser fordern von der Politik ein nachhaltiges Finanzierungspaket, um die Kliniken aus der wirtschaftlichen Not herauszuholen. Dies ist auch notwendig, damit nicht schon vor der angekündigten Krankenhausreform bedarfsnotwendige Kliniken wegbrechen.

Minister Lauterbach muss Krankenhaussterben aufhalten

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland (kkvd): „Karl Lauterbach sprach in der vergangenen Woche von einem Krankenhaussterben, das er vorgeblich nicht mehr aufhalten könne. Das darf nicht das letzte Wort eines Bundesgesundheitsministers zur dramatisch zugespitzten wirtschaftlichen Lage der Kliniken sein! Die Zahlen des aktuellen Krankenhaus Rating Reports sagen voraus, dass 2024 knapp 80 Prozent der Kliniken rote Zahlen schreiben könnten. Bereits Ende dieses Jahres müssen die Krankenhäuser bundesweit ein Defizit von 10 Milliarden Euro schultern. Die von der Bundesregierung bereits zur Verfügung gestellten Hilfen fangen das nicht auf. Daher muss Minister Lauterbach jetzt alles tun, um ein unkontrolliertes Krankenhaussterben aufzuhalten.“

Die Bundesregierung hat zum Ausgleich der Energiekostensteigerungen 6 Milliarden Euro vorgesehen, die aber nur teilweise in den Kliniken ankommen. Immerhin sollen nun 4 Milliarden Euro dieser Hilfen direkt pauschal ausgezahlt werden. Die inflationsbedingten Mehrkosten gleicht das nicht aus. Während die Preissteigerungen der Kliniken für 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt sind, lag die Inflationsrate zuletzt im Mai bei 6,1 Prozent. Hinzu kommen die absolut gerechtfertigten Tarifsteigerungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den katholischen Krankenhäusern auf gleichem Niveau wie im öffentlichen Dienst liegen.

Nur kurzfristige wirkende Hilfen bringen keine Planungssicherheit

„Wenn die Politik jetzt nicht handelt, laufen wir unweigerlich auf einen eiskalten Strukturwandel in der Krankenhausversorgung mit Insolvenzen und Schließungen zu. Das bringt verheerende Folgen für die Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten mit sich. Die Politik muss jetzt ein nachhaltiges Finanzierungspaket für die Kliniken schnüren, um sie aus der wirtschaftlichen Not herauszuholen. Nur kurzfristig wirkende Hilfsprogramme reichen nicht, denn sie bringen keine Planungssicherheit. Jetzt zu helfen, ist auch mit Blick auf die geplante Krankenhausreform dringend geboten. Denn ansonsten droht, dass für die bedarfsgerechte Versorgung der Menschen wichtige Kliniken wegbrechen, bevor die angekündigte und notwendige Finanzierungsreform überhaupt greift“, so Rümmelin abschließend.

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